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Die Kirche.

Die Gegend von Roeselare gehörte einst dem Herrschaftsbereich von "Wijnendale" an, eine der wichtigsten Grundherrschaften Flanderns. Langsam entwickelte sich Roeselare vom Dörfchen zur Stadt. Etwa um das Jahr 1100 war die ganze Gegend christianisiert. Im Jahre 1093 entstand in Roeselare die erste Kirche.
Protestantismus.

Um 1870 hattte der Protestantismus im vorwiegend römisch-katholischen Flandern festen Fuss gefasst. Henri Tant, ein Textilien-Industrieller, liess im Jahre 1874, nach mancher Zwietracht mit dem Klerus, sein Töchterchen Henriette von einem protestantischen Pfarrer taufen, nach manche Zwietracht mit dem Klerus. In seinem Textilien-Betrieb beschäftigte er Arbeiter aus der protestantischen Gemeinde, die sogenannte "Geusenecke". Sie bildeten eine kleine, autonome Lebensgemeinschaft. Anfang Juli 1878 kaufte die protestantische Gemeinde eine Parzelle in der heutigen Jan Mahieustrasse. Am 31. Juli 1878 durfte Henriette Tant den Grundstein legen und am 1. November 1879 fand die Einweihung statt. Im Volksmund heisst die Kirche "Der Geusentempel".
Erste Stein
Grundsteinlegung
Ein Sprung weiter in der Zeit.

Im Jahre 1993 wurde der Startschuss für eine Renovierung der Kirche gegeben. Das Ergebnis waren unfangreiche Umbauarbeiten mit dem Zweck mehr Raum zu schaffen. So wurde im Besonderen die Empore gründlich überholt. Wöchentlich wurden Sitzungen abgehalten und während einer diesen Sitzungen äusserte der Vorsitzenden "Es wäre doch grossartig, eine eigene Orgel auf der neue Empore zu haben ……. so ein grosses Möbel mit Pfeifen und allem, was dazugehört, um das alte (Vertraute) Harmonium zu ersetzen?". Statt das alte Vertraute Harmonium. Es war ein Traum: woher sollte die kleine Kirchegemeinschaft all das Geld hernehmen um sich so etwas zu ermöglichen?

Indonesische Muslime bauen eine Orgel in einer römisch-katholischer Stadt für eine protestantische Kirche.
Wenn das kein Ökumene ist!

Logo Die Orgel und der Weg zum Ziel.

Manchmal werden Träume wahr!
Man hörte von einem kleinen Betrieb in Jakarta (Indonesien), der Cembalos und Orgeln herstellte: die Firma P.T. Prajawidya, Jakarta, Indonesien. Der Betrieb wurde 1991 von Pfarrer Harry van Dop und (dem) Herrn Henk Vonk gegründet. Widya bedeutet "wissen" oder "herstellen können" und Praja steht für "Werkstatt". Die Gründer haben sich als Ziel gesetzt der heutigen und künftigen Musikpraxis in Indonesien zu dienen mit im Lande selbst hergestellten Instrumente unter Verwendung einheimischer Materialien. Das ist die (bildet so eine zusätzliche) Fortsetzung einer kulturellen Tradition Indonesiens, bei der die behutsame Nutzung (gewerbliche Verkehr mit) der Natur schon viele Jahrhunderte lang hochwertige Musikinstrumente hervorgebracht hat.

Von der "Geusentempel-Gemeinde" wurde ein Antrag auf finanzielle Unterstützung für eine Bambus-Pfeifenorgel beim Stadtrat von Roeselar vorgelegt, die positiv beschieden wurde.

Man kam aus Jakarta, um von der renovierte Galerie Aufnahmen zu machen und die präziseren Ausmasse festzustellen. Und - nahezu sofort wurde der Auftrag zur Lieferung (von) einer Bambusorgel mit 508 Pfeifen, 10 Register und 3 Manuale nach Prajawidya vergeben, wo man in den Hügeln Bogors fieberhaft auf die Suche nach geeigneten Bambus Stämmen ging.

Ein Ausschnitt aus dem Baubericht vom 1. Januar 1995.
"Die für Ihre Kirche bestimmte Orgel naht ihrer Fertigstellung und wird im Laufe dieses Jahres bei Ihnen aufgebaut. Seit kurzem haben wir ein kleines Gebäude, in dem wir die Orgel fertig aufbauen können. Der Höhe wegen mussten wir eine Baugrube im Fussboden ausheben. Wir beabsichtigen, die Orgel noch einmal in einer Aula aufzubauen, damit wir während der Intonation der Pfeifen das Ergebnis besser beurteilen können. Wenn die Orgel fertig ist, wollen wir (kein Komma) für die Zeit einer Woche (kein Komma) für möglichst grosse Publizität sorgen. Es ist wichtig, den Indonesischen Musikern von den Entwicklungen im eigenen Lande zu berichten. In Juni werden wir die Orgel demontieren, verpacken und in (vakuum,) keimfreien Behältern fertig machen für den Versand nach Belgien. (Für die Zeit eines Monats wird die Orgel die See befahren - das wäre aktiv: Die Orgel müsste die Segel setzten und das Steuer führen.) Der Transport über See wird einen Monat brauchen.".."Gute Reise"- "Selámat jalan".

In de Universiteit
Die Orgel aufgestellt in der Universität von Jakarta
Bespeling
Es gab viel Interesse an der Orgel
Positief
Eine Positiv von Prajawidya
In September kamen Suwandi und Rajino, die Orgelbauer Prajawidyas, nach Belgien. Es dauerte etwa ein Monat, um die Orgel spielfertig zu machen. (Und) Am 14. Oktober wurde die Orgel "eingespielt" und füllte (sich) die Kirche mit warmen, voll-harmonischen Klängen! Ein Traum ist wahr geworden.

mr. Suwàndi
Mr. Suwandi montiert das Pedal
mr. Sunardi
Mr. Sunardi stellt die Ventilfedern ein
mr. Sajino
Mr. Rajino arbeitet an den
Bambuspfeifen
Materiaal
Verschiedene kleine
Materialien
Die Roeselarer Bambus-Orgel ist, neben Las Piñas (Philippinen) und Porto Alegre (Brasilien), das dritte Instrument eines größeren Umfangs in der Welt. Wegen Temperatur und Luftfeutigkeit gibt es allerdings im Belgischen Klima einige Probleme.

Bambu Wie ein Stückchen Tropenwald sich verwandelt in ein fix und fertiges Instrument verwandelt.

Ein kleiner Bericht, erstellt von Herrn Henk Vonk während der Anfertigung der Orgel.

Der Bambus ist das Materal, aus dem die Pfeifen dieser Orgel gemacht werden. Am tauglichsten sind die in der Umgebung Bogors, etwas höher in den Hügeln. Die Wandstärke soll dünn sein, was (man) ziemlich schwierig zu finden ist. Wenn die Baubusstäbe bei uns eintreffen, sind sie noch grün und müssen einige Monate ruhig trocknen. Am Anfang dürfen sie noch nicht im vollen Sonnenlicht liegen, denn da entstehen schnell Spannungen, die den Bambus spalten. Beim grossen, dicken Bambusrohr müssen zuerst die Querschotte entfernt werden. In Indonesien nutzt man (sich) den Bambus nicht nur für Musikinstrumente, sondern auch für tausende und abertausende andere Zwecke. Er wird auch unter anderm häufig im Baugewerbe benutzt.

Für das Gehäuse verwenden wir Djati/Teak, ein dauerhaftes Holz. Wir kaufen das Holz als Baumstamm ein und lassen Bretter davon sägen. Die Bretter werden dann (während) ein bis zwei Wochen in einen Trockenofen gestellt, bis der Feuchtigkeitsgrad des Holzes bis auf 8 oder 9% nachgelassen hat. Für gewisse, wichtige Teile benutzen wir Sunkai, ein langfaseriges, leichtes Holz.

Für die Tastatur der Klaviere benutzen wir Ebenholz. Es ist ein sehr hartes Holz, darum brauchen wir zum Sägen ein spezielles Sägeblatt. Dieses Holz wird in Indonesien "Kayu Besi" oder "Zwartzes Holz" genannt. Wenn es gut poliert worden ist, hat es eine schöne Maserung.

Wenn die Orgel ganz fertig (ist) und im Balg(e) ausreichende Luft vorhanden ist, mit einem Druck von 70 bis 80 mm Wassersäule, kommt die wichtigste Arbeit: das Intonieren. Eine Orgel, die nur Bambuspfeifen enthält, gibt selbstverständlich nicht so grosse Unterschiede in der Klangfarbe(n) wie eine Orgel mit Pfeifen aus Holz und Zinn. Der Klang ist ganz natürlich: (der) Bambus wird in tropischen Ländern oft für die Anfertigung von Musikinstrumenten benutzt.

Quellen:
Roeselare heden en verleden. (Roeselare Gegenwart und Vergangenheit).
Als dromen werkelijkheid worden, (Wenn Träume Wirklichkeit werden) Martine Dekeyser

Wir danken Pfarrer Aleander Eberson ganz herzlich für seine Gastfreundlichkeit.
Für den Bilder und Informationen danken wir Frau Louise Vonk und Harry van Dop.
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